Die Geschichte des „Int. Fichtelgebirgs-Skimarathons“

 

 

Vor 45 Jahren bewegte im Ski-Club nur ein Thema das Tagesgeschäft,

 

der Internationale Fichtelgebirgs-Skimarathon stand vor der Tür.

 

Heute möchte ich eine Zusammenfassung dieser größten Skiveranstaltung, die unsere Stadt je erlebte, hier wiedergeben.

 

 

 

Immer wieder kamen die Gefreeser Skifahrer bei ihren Stammtischen, Anfang der 70ger Jahre des 20. Jahrhunderts, auf die gerade beginnende

 

Euphorie der Langstreckenläufe in der nordischen Disziplin zu sprechen. Nach dem wohl berühmtesten Vorbild, dem „Wasalauf“ in Schweden, wurden bereits in Italien, Österreich der Schweiz und auch bei uns in Deutschland solche „Marathons“  ausgerichtet. Auch in Gefrees wurde eine solche Veranstaltung immer wieder ins Gespräch gebracht, da unsere Mittelgebirgslandschaft für den nordische Skisport bestens geeignet war.

 

Der Ski-Club, der bis dahin schon einige Großveranstaltungen , wie „Wetzsteinpokallanglauf“,immerhin mit bis zu 350 Teilnehmern,und der Nordbayerischen 30 km Meisterschaft im Skilanglauf, durchgeführt hatte

 

wollte unbedingt seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.

 

Der „König-Ludwig-Lauf“ in Oberammergau und der „Schwarzwaldmarathon“ in Schonach waren die Vorreiter im deutschen Skiverband.

 

Ein solches Event auf die Beine zu stellen war eine große Herausforderung.

 

Eine handvoll Idealisten wollten es genau wissen und sammelten Erfahrungen bei einigen Starts in Österreich, in Tschechien und bei uns in Deutschland. Ihre Erfahrungen waren für die Planung des Gefreeser

 

„Fichtelgebirgs-Skimarathons“ von großer Wichtigkeit.

 

In vielen Sitzungen, die oft weit in die Nacht andauernden, wurde ein Konzept entwickelt, dass man 1976 in Angriff nahm.

 

Unter der Leitung von Erich Brey, der vom kurz vorher verstorbenen

 

Vorsitzenden Christian Haßfürther die Abteilungsleitung übernommen hatte, scharte sich ein harter Kern  der sich voll in die Sache einbrachte. Vor allem die Mitwirkung von Heinz Wolfrum, der seine Beziehungen zu Politik und Wirtschaft durch seine Tätigkeit als Zeitungsredakteur voll einsetzte, war bei der Bewerbung der Sache und die Herbeischaffung vieler Ehrenpreise und Pokale von immenser Wichtigkeit.

 

Auch unser Schriftführer Christian Zapf arbeitete Tag und Nacht für einen

 

guten Start. Alle Ski-Clubler rekrutierten Verwandte und Bekannte zur Besetzung der verschiedenen Posten und befreundete Vereine, Rotes Kreuz, Bergwacht Bischofsgrün, Feuerwehr und Motorsportclub machten das Heer von Helfern komplett. Streckenchef Heinz Bauer war wochenlang unterwegs um eine geeignete Streckenführung auszusuchen, die auch bei einer nicht allzu guten Schneelage den Anforderungen eines „Marathons“ an einem Stück, gewährleistete. Die verschiedenen Kontrollposten und Verpflegungsstellen wurden eingeteilt um rechtzeitig parat zu stehen.

 

Wurden in der Vergangenheit die Loipen bei den verschiedenen Wettkämpfen noch mit den Skiern getreten und erst vor kurzer Zeit ein gebrauchtes Schneemobil zum Einsatz bekommen war,  so behalf man sich mit einem von der Firma Taubenreuther in Kulmbach ausgeliehenen modernen Schneemobil, mit dem Karl Ruckdeschel in tagelangem Einsatz eine für die damalige Zeit hervorragende Loipe an den Hängen von Schneeberg und Wetzstein  zauberte.

 

Dann war es endlich soweit. Nach langer, gewissenhafter Vorbereitung konnte das Abenteuer „ Int.Fichtelgebirgs-Skimarathon“ gestartet werden.

 

Da in Kornbach die Parkmöglichkeiten sehr begrenzt waren wurde ein Buspendelverkehr von der Gefreeser Stadthalle, in der die Siegerehrung stattfinden sollte, eingerichtet, was auch  in den kommenden Jahren sehr gut angenommen wurde.

 

Am 29. Februar 1976 sollte der Startschuss durch den Schirmherrn Staatssekretär Simon Nüssel fallen, doch der Knall blieb aus. So wurden die Aktiven ohne das akustische Signal auf die Strecke geschickt. Nach diesem kleinen Missgeschick folgte  beim Zieleinlauf das nächste Kuriosum:

 

Nach einträchtig  miteinander gelaufenen 38 km überquerten Walter Demel und Edgar Eckert Hand in Hand die Ziellinie.

 

Dies brachte die Verantwortlichen des Gefreeser Skiclubs aber ins Schwitzen, denn es war nur ein Siegerpokal vorgesehen. Bei der Siegerehrung in der Stadthalle verzichtete Walter Demel und Edgar Eckert war der erste Pokalgewinner des Gefreeser Skimarathons

 

Alle Teilnehmer waren voll des Lobes über die gelungene erste Massenstartveranstaltung in Oberfranken und die beste Werbung für das Fichtelgebirge und den nordischen Skisport.

 

231 männliche und 6 weibliche Langläufer nahmen die durch die nicht ideale Schneelage vor allem in den niedrigeren Lagen nur 38 km lange Loipe in Angriff.

 

Die Siegerin bei den Damen hieß Marianne Kaltz vom TSV Stadlern.

 

Auf der 25 km Strecke kamen Irenen Schwinghammer, SC Innsbruck und Herbert Merkl vom ABM Marktredwitz als Erste ins Ziel

 

Hier waren 104 Männer und 28 Frauen am Start.

 

So ging der 1. „Fichtelgebirgs-Skimarathon“  mit vielen guten Eindrücken zu Ende und alle waren einer Meinung: Gute Premiere, Freude auf eine Wiederholung im nächsten Jahr, was die Gefreeser Ski-Clubler noch besonders motivierte.

 

Nachdem die Ergebnislisten und gleichzeitig die Ausschreibungen für den 2. Marathon 1977 verschickt waren, fieberten alle auf die zweite Aufführung hin. Noch im alten Jahr wurden die Weichen gestellt: Schirmherr und weitere Prominente eingeladen, die neuen Gastgeschenke und Pokale und hier die vor allem die für Gefrees obligatorischen Granitsteine, die einen Hauch von Gefreeser Geschichte vermittelten, vorbereitet. Doch dann ging das Schneegespenst um Kornbach herum und es wurde eng mit der Möglichkeit die Veranstaltung hier auszutragen.

 

So musste im letzten Augenblick, trotz tagelanger Schaufeleinsätze,  nach Neubau ausgewichen werden, wo sich die Mitglieder des befreundeten Vereins sehr um eine einwandfreie Loipe rund um den Ochsenkopf bemühten.

 

Insgesamt konnte eine leichte Steigerung der Teilnehmerzahl verzeichnet werden. So nahmen 388 Herren und  31 Damen am Wettkampf teil.

 

Es siegten bei den Damen über 42 km Marianne Kaltz, SV Stadlern und bei den Herren Edgar Eckert, SC Neubau.

 

Über 25 km hießen die Sieger Nike Baumgarten, SV Hof und

 

Alfred Seibt, SC Neubau.

 

 

 

1978 konnte nach langem Suchen und nach Sicherung der Finanzierung ein gebrauchtes Doppelspurloipenpflegegerät, ein „Ratrac“, gekauft werden.

 

Wenn auch die Beschaffung von Ersatzteilen sehr schwierig war, zum großen Teil mussten die Teile meistens bei der Firma W. Paul Müller nachgebaut werden, war das Gerät doch ein großer Fortschritt.

 

Mit dieser Anschaffung wurde das Präparieren der Loipe für die Veranstaltungen des Ski-Clubs wesentlich erleichtert. Nach längeren Überlegen entschloss man sich dieses Mal das Ziel nach Gefrees auf den Sportplatz zu verlegen. Auch der Wettergott spielte mit und trotz einiger Schneeverwehungen in Zielnähe ging alles gut.

 

Auch dieses Mal kämpften die beiden Hauptakteure Demel und Eckert Seite an Seite um den Sieg und es sah so aus, dass der 40fache Deutsche Meister aus Bayreuth die Nase vorn hatte. Doch in der letzten Kurve vor der Zielgeraden  rutschte Walter aus und Edgar Eckert ging  am gestürzten Altmeister vorbei als Erster durchs Ziel. Dumm gelaufen !!

 

Bei den Damen siegte, wie in den Vorjahren, Marianne Kaltz.

 

Über 25 km gewann Helmut Roderer, SC Neubau sowie seine Clubkameradin Marianne Köferl.

 

Schnellster bei den Junioren über 25 km war der Lokalmatator Gerhard Fischer, SC Gefrees.

 

Insgesamt nahmen am 3. Marathon 812 Läuferinnen und Läufer teil.

 

1979: Ein neuer Sieger konnte sich mit Klaus Pleyer aus Hirschau in die Siegerliste eintragen. Altmeister Walter Demel blieb zum wiederholten Mal

 

nur der zweite Platz. Edgar Eckert, der krankheitsbedingt die 50 km nicht in Angriff nehmen konnte, gewann aber die 25 km. Schnellste Dame war hier Irmilind Klüglein vom SC Bischofsgrün.

 

Start war wieder in Kornbach und das Ziel auf dem Sportplatz in Gefrees.

 

Insgesamt wurde die Teilnehmerzahl auf 866 geschraubt.

 

Die von der Unterstützergemeinschaft „IG Druck + Bier“ gefertigten Startnummern, die die Teilnehmer mit nach Hause nehmen durften, waren ein weiterer Hingucker. Im alten Schulhaus wurden in vielen langen Abenden unter der Leitung von Herbert Walter und Gerd Hanke diese wichtigen Utensilien gefertigt.

 

Zum ersten Mal wurde am Samstag ein Begrüßungsabend mit dem Akkordeonorchester der Stadt Gefrees angeboten.

 

1980 brachte einen leichten Rückgang der Teilnehmerzahl auf 83o.

 

Dafür viele neue Gesichter bei der Siegerehrung. Zum ersten Mal gewann der Schwarzwälder Walter Ziller die Herzen der Zuschauer und die 50 km.

 

Bei den Damen stand die Schweizerin Rosemarie Kurz aus Wilisau auf dem Siegerpodest.

 

Zum ersten Mal gehörte unser „Fichtelgebirgs-Skimarathon“ zum „Bavaria-Cup“. Der mit dem „Oberpfälzer Marathon“  des Ski-Club Hirschau und dem „Bayerwaldmarathon“ in Bodenmais im Verbund, was jedem Verein seinen gesicherten Termin garantierte.

 

Zum ersten Mal musste eine größere Reparatur am „Ratrac“ in freier Natur vorgenommen werden. Unser Mann für diese Fälle, Karl Ruckdeschel genannt „Kafer“ wurde auch mit  dieser Herausforderung in gekonnter Manier fertig.

 

 

 

1981 brachte den absoluten Rekord was die Teilnehmerzahl betraf. Sage und schreibe 1200 Langlauffreaks stellten sich dem Starter, der auch dieses Mal keine Chance gegen einen Frühstart hatte.  Trotz großer Wachsprobleme gab es einen fairen Wettkampf den der für den SC Fischen startende Hans Buhl knapp für sich entscheiden konnte. Erika Knoch vom SC Bayreuth hieß die Siegerin bei den Damen. Die 25 km konnte Edgar Eckert und Heidi Strobel vom SV Hof für sich entscheiden.

 

Edgar Eckert konnte mit diesem Sieg als Einziger bei den bisher ausgetragenen Marathons drei Siege über beide Strecken feiern.

 

Die neue Streckenführung in das Waldsteingebiet fand trotz der rasanten Abfahrten allgemein großen Anklang. Die Verlegung der Strecke war auf bitten der Forstämter erfolgt. Man wollte mit dieser Maßnahme auf die Brutstätten des Auerwilds am Schneeberg Rücksicht nehmen.

 

 

 

1982 gab es wiedereinmal ein totes Rennen über 50 km. Walter Ziller und Stefan Hirschhausen aus Altenau kamen gemeinsam als Erste über die Ziellinie. 1171 Teilnehmer erreichten fast  den Rekord vom Vorjahr.

 

Irene Schwinghammer gewann zum zweiten Mal über die Marathondistanz. Karl-Heinz Strössner vom SC Neubau und Gisela Grothuusen von den Schneehasen Berlin konnten die 25 km für sich entscheiden. Bei den Junioren über 25 km siegte  Harald Schöffel direkt vor seiner Haustür. Eine der schönsten Veranstaltungen, die jedoch im Vorfeld durch das wechselhafte Wetter, mit viel Arbeit verbunden war.

 

Zum ersten Mal durften die Teilnehmer einen Porzelanteller aus der Fichtelgebirgsserie des Kunstmalers Alfred Pedal, eines gebürtigen Gefreesers,  mit nach Hause nehmen. Die Serie begann mit dem Bild der „Egerquelle“ und wird in den Folgejahren mit den weiteren Quellen und den Gipfel des Fichtelgebirges fortgesetzt

 

In Bezug auf die immer mehr wechselhaften Wetterbedingungen machte der gebetsartige Spruch in Gefrees die Runde:                           

 

                   

 

Lieber Petrus, guter Moo,

 

                    loss die Schniemaschina oh,

 

                    loss na Schnie all runter falln,

 

                    iber Kornboch un der Schwalm.

 

                    Is der Marathon vorbei,

 

                    kern mer gern ins Werthaus ei.

 

                    Mol bom „Bärn“ un Mol bom „Lang“,

 

                    gut das mir an Marathon ham !!

 

 

 

Zum ersten Mal kam die von „Boss“ Karl Ruckdeschel  in Verbund mit der Firma W.Paul Müller verbesserte Startmaschine zum Einsatz die den üblichen Frühstarts entgegen wirken sollte.

 

Ein besonderer Effekt für die Clubjugend konnte noch durch die Gewinnung von Walter Ziller, der noch einige Tage Urlaub in Gefrees dranhängte, erreicht werden.  Der Schwarzwälder, der auch Mitglied der Nationalmannschaft des Deutschen Skiverbands war, brachte unseren Nachwuchss durch einige Trainigseinheiten auf Vordermann.

 

Die entstandene Freundschaft der Gefreeser Fliesenleger mit Walter Ziller ging soweit, dass die in einigen Einsätzen das neue Haus in Dettingen einzugsbereit machten.

 

 

 

1983: Bei bestem Wetter und genügend Schnee (Petrus hatte wahrscheinlich den Hilferuf gehört ) kamen 926  Nordische nach Gefrees.

 

Stritten sich bis auf den letzten Metern Willi Neuner aus Krün und Manfred Häußler, SC Fischen, mit dem besseren Ende für Neuner, um die 50 km Throphäe, absolvierte Irene Schwinghammer einsam ihre Kreise zum dritten Sieg.

 

Christine Rieß, SCMK Hirschau und ihr Vereinskamerad Herbert Gebel ließen über 25 km nichts anbrennen.

 

Wieder ein Sieg für den SC Gefrees bei den Juniorinnen. Hier hatte Suanne Brey das bessere Ende für sich.

 

 

 

1984 gab es viel Schnee der die Streckenchefs sehr beschäftigte. Bis zum letzten Moment schneite es und die Loipe konnte trotz dauerhaften Befahrens nicht optimal vom Neuschnee befreit werden, was jedoch volles Verständnis bei den Aktiven fand.

 

Irene Schwinghammer, wer sonst, und Manfred Häußler hießen diesmal die Sieger. Jindrich Maly, ein Nobody aus München und Christine Rieß standen auf dem 25 km Podest.

 

Eine Steigerung der Teilnehmerzahl auf 1126 war sehr erfreulich.

 

 

 

1985 die 10. malige Wiederholung des „Int. Fichtelgebirgs-Skimarathons“.

 

Was für eine Leistung des Veranstalters. 10 Mal 50 km an einem Stück eine Loipe zu präparieren grenzte schon an  fast Unmögliches. So waren auch die Lobesworte der Redner bei der im vollbesetzten Saal der Stadthalle durchaus berechtigt. Mit Stolz prägte damals der Vorsitzende des Ski-Clubs Rudolf Ruckdeschel den folgenschweren Satz: „Der Skimarathon in Gefrees fällt niemals aus !“ Hätte er in die Zukunft schauen könne wäre er bestimmt nicht so leichtsinnig mit seinen Ausführungen gewesen  !!!

 

1012 Teilnehmer wurden diesmal gezählt und viele von ihnen waren eben diese 10 Mal immer dabei. Die Dauersieger Manfred Häußler und Irene Schwinghammer waren auch in diesem Jahr nicht zu bezwingen.

 

Über 25 km gab es diesmal neue Sieger. Bei den Damen Elfi Stadler aus Grafing und bei den Herren Ferdi Bernreiter aus Bodenmais.

 

Das Erinnerungsgeschenk zierte dieses Mal die „Naabquelle“ .

 

 

 

1986 – „Eismarathon“. Bei über 20 Grad unter Null konnte der Wettkampf gerade noch nach den Regeln ausgetragen werden. 950 Langläuferinnen und Langläufer trotzen den schwierigen Streckenbedingungen mit großen Wachsproblemen. Am besten kamen damit über 50 km Hans Reiter aus Hirschau und Irene Schwinghammer aus Innsbruck zurecht. Auch die 25 km wurden zu einer echten Herausforderung die von Kristin Gallus vom SV Ocker und Werner Schmidt, dem gebürtige Kornbacher der für den SCMK Hirschau startete, am besten gemeistert wurden. Viele Erfrierungen von Nasenspitzen und Fingern mussten die tapferen Sanitäter behandeln.

 

Auch die vielen Helfer mussten sich irgendwie warm halten um die Aktiven wie gewohnt zu ihrer Zufriedenheit zu versorgen.

 

Der bis zu diesem Zeitpunkt von Bodenmais, Hirschau und Gefrees durchgeführte „Bavaria-Cup“ gehörte der Vergangenheit an.

 

 

 

1987 kamen noch einmal 1010 Frauen und Männer in unser Städtchen um sich beim einmaligen Flair im Fichtelgebirge zu beweisen.  Dies gelang Walter Ziller aus Dettingen und Otmar Schenkl vom SC Neubau am besten. Wieder einmal musste der Veranstalter zwei Siegerpokale bereit stellen, denn beide gingen Seite an Seite über die Ziellinie. Den Damenpokal eroberte Katrin Achatz von SC Krün. Die 25 km Sieger hießen Michael Ertl aus Weiden und die erst 18 jährige Michaela Hoch vom SC Neubau.

 

 

 

1988 nach langem Warten auf die weiße Pracht kam der Schnee dann doch noch auf Bestellung und bescherte einen Bilderbuchtag. Diesen nutzte Franz Danner aus Hirschau und Martina Schröter aus Bodenmais um die 50 km siegreich zu gestalten. Bernhard Langer aus Hirschau und Gisela Steigerwald von den Schneehasen Berlin kamen als Erste über 25 km ins Ziel. Ein starker Rückgang des Teilnehmerfeldes auf 695 Damen und Herren war dieses Jahr zu verzeichnen, was sicher an der unbeständigen Witterung lag. Dieser 13. Marathon brachte uns kein Glück.

 

 

 

1989, 1990, 1991, 1992 konnte kein Marathon stattfinden den die Schneeverhältnisse ließen keine sichere Loipe zu.

 

Leider bewahrheitet sich die Prophezeiung unseres Bürgermeister , dass der „ Fichtelgebirgs- Skimarathon“ nie ausfällt, nicht. Es musste Jahr für Jahr wieder eine neue Ausschreibung erstellt und verschickt werden.

 

Was nur zu bewältigen war mit einem starken Hautverein in der Hinterhand. Vor allem nach der Grenzöffnung 1989 wurden wir mit Anfragen aus den neuen Bundesländern geradezu überhäuft und eine neue Rekordbeteiligung wurde erwartet. Sämtliche Übernachtungsmöglichkeiten in Turnhallen und Schulen wurden vorgesehen. Viele der Ostler wollten  ohne Startgebühr teilnehmen und die Möglichkeit billig zu übernachten war sehr gefragt. Der Aufwand an Kommunikation war sehr intensiv und überschritt fast die Belastung für die Verantwortlichen. Im Nachhinein war man froh, dass der Kelch vorüber ging. Mittlerweile wurden in der Gastwirtschaft „Sellner“ Wetten angenommen, ob der Marathon in dieser Saison stattfindet oder nicht. Immer wieder wurde ein neuer Versuch gestartet und

 

 

 

1993 ging es dann weiter. Die lange Ausfallzeit schlug sich im überschaubaren Teilnehmerfeld nieder. Nur 410 Starter waren gemeldet.

 

Man verabschiedete sich vom Marathon 50 km an einem Stück und ließ

 

die 50ger zweimal die 25 km laufen. Das bedeutete einen erheblich geringeren Aufwand und einen sichereren Loipenverlauf.

 

Zum ersten Mal trat die „ Maiselbräu“ aus Bayreuth als Sponsor in Gefrees  mit ihrem „Kritzentaler“ auf.

 

Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Holland, Dänemark, der Slowakei und Tschechien machten die Sache wieder international. 

 

Es begann die große Zeit der Tschechischen Langläufer.

 

Die 50 km gewann Martin Petrasek aus Vachlabi und die Münchbergerin Anneliese Tenzler. Die 25 km Melanie Dressel, TSV Tettau und Bernhard Langer, SCMK Hirschau.

 

 

 

1994 ein weiterer Rückgang auf 325 Teilnehmer. Die Siegerin war Gabriela Pauli aus Ottenkirchen und der Tscheche Zdenek Zoubek aus Jablonec.

 

Sigrid Wille, SV Maierhöfen und Florian Göbel, SC Willingen holten sich den 25 km Pokal.

 

Bis eine Woche vor dem Start gab es keinen Schnee, doch dann kam die weiße Pracht und bescherte eine traumhaft Loipe, trotz  Kälte und der dadurch entstandenen Wachsprobleme.

 

 

 

1995, 1996 wieder Ausfälle.  Trotz größter Bemühungen war keine Durchführung zu vertreten.

 

 

 

1997 ein weiterer Versuch mit sehr mäßiger Beteiligung.  Die fatale Unbeständigkeit der Witterung in den vergangenen Jahren war wahrscheinlich der Grund dafür. Es stellten sich 243 Teilnehmer dem Starter.   

 

Mit Waldraud Dingl aus Ingenhahn und  Franz Michels gab es verdiente Sieger über 50 km. Anette Maiwald aus Bad Aibling und Bernhard Lange aus Hirschau entschieden die 25 km für sich.

 

 

 

1998 nur 209 Teilnehmer beim 17. Marathon. Die Enttäuschung bei den Verantwortlichen war spürbar. Doch die Begründung lag sicher daran, dass die Breitensportler in den zurückliegenden Jahren durch die schlechten Winter nicht viel trainieren konnten und sich so einen Marathon nicht zutrauten.  Eine herrliche Loipe entschädigte das Häuflein der Unentwegten. 

 

 

 

1999 eine weiteren Versuch.  Beschämende 224 Langläufer kamen ins Ziel beim Sieg von Stefan Böhm aus Neubau und Annette Bös vom TSV Hof auf den zwei Runden. Über eine Runde, gleich 25 km kamen mit Michaela Heynen-Hoch, SC Neubau und Thomas Reichenberger, WSV Oberwarmensteinach zwei Oberfranken als Erste ins Ziel. Ein Marathon wie im Märchen, schrieb die Presse, was für den Veranstalter kein wirklicher Trost war.

 

 

 

Leider konnte wegen der stark zurück gegangenen Teilnehmerzahlen  keine Kostendeckung mehr erzielt werden und so musste wohl oder übel dieses einmalige Event in unserer Region begraben werden.

 

Insgesamt wurde die Veranstaltung in 24 Jahren 18 Mal durchgeführt und es nahmen insgesamt 12 384 Langlaufbegeisterte Frauen und Männer teil.

 

Einige lustige Episoden die mir, während der 24 Jahre Skimarathon,

 

in Erinnerung sind will ich noch zum Besten geben.

 

Die Begeisterung in der Bevölkerung trieb beachtliche Blüten. So Mancher  nahm sein Herz in die Hand  und bewies sich sportlich, was ihm niemand zugetraut hätte.

 

Viele Wetten wurden abgeschlossen, wie auch diese zwischen zwei Kegelbrüdern um ein 50 Literfass Bier. Nur Einer kam durch !!!

 

Als ein besonders harter Kämpfer zeigte sich ein ehemaliger Seemann.

 

Nachdem er mit seinen Tourenskiern beim Abfahrtslauf um den „Silbernen Hirschen“ die „Laitsch“ bezwungen hatte, startete er 14 Tage später mit dem selben Material über 50 km beim Marathon in Gefrees. Nach mindesten zwaa Seidla, an jeder Verpflegungsstelle und 5 Stunden und 16 Minuten, kam er glücklich ins Ziel. 1985 und 88 versuchte er sich dann nochmals mit besseren Brettern, was sich auch in der Endzeit deutlich zeigte.

 

1980 tauchte am Samstag vor dem Marathon gegen 17 Uhr ein Mann in einem alten Ford-Combi auf. Sein Name war Max Zuckrigl und er wollte sich zum Wettkampf anmelden. Unterkunft  brauche er keine, er nächtigte in seinem Auto. Einem barmherzigen Helfer war dies doch etwas schäbig und er nahm den Mann mit dem weißen Vollbart und der weißen Mähne mit nach Hause. Auch 1981 und 1985 bestritt der damals über 6o jährige die 50 km. Wenn auch alle Posten und Zielleute immer lange auf ihn warten mussten war er immer eine Attraktion.

 

An noch so ein Unikum denke ich gerne zurück. Karl Sturm aus Weißdorf war einer der ältesten Teilnehmer überhaupt. Nach der großen Pause nahm er an allen folgenden Läufen über 25 km teil. Auch er versprühte immer gute Laune und zeigte nie Ermüdungserscheinungen.  

 

 

 

An dieser Stelle gilt es noch einmal Dank zusagen an alle die die 18 malige Durchführung des „Fichtelgebirgs-Skimarathons“ so selbstlos begleiteten. Viele der ersten Stunden sind leider nicht mehr unter uns, trotzdem wollen wir keinen vergessen  und sie in den Gesprächen am Stammtisch immer mit einbeziehen.

 

Immer an vorderster Front: Christian Zapf, Karl Ruckdeschel genannt „Kafer“. Karl Ruckdäschel der „Boss“, Werner Rödig, Herbert Walther, Gerd Hanke sen., Erwin Zapf, Wolfgang Benker, Richard Bauer, Erwin Schmidt, Hans Fraas,Otto Hörath, Werner Fischer Paul Haberstumpf und Monika und Hans Ullrich. Besonderen Dank haben sich drei wichtige Frauen verdient: Trina Ruckdäschel, Gertrud Lang und die „Bärn Irma“ waren immer für ihren Ski-Club da.

 

Der Ski-Club Gefrees bedankt sich bei  allen Behörden (Stadt Gefrees, den Landratsämtern , Gemeinden und Forstämtern),  den Grundstücksbesitzern, den Freiwilligen Feuerwehren Gefrees und Kornbach, dem Motorsportclub Gefrees, der Sanitätskolonne Gefrees, der Bergwacht Bischofsgrün. Den Metzgereien Märterer und Förster in deren Räumen  tausende Liter Fleischbrühe und Tee, für die Verpflegung auf der Strecke, gekocht wurden, die die Angestellten der Raiffeisenbank Gefrees mit ihren Fahrzeugen an Ort und Stelle brachten. Das großzügige Sponsoring der „Helsa-Werke“ und der Firma „ W.P. Müller“  waren eine besondere Hilfe. Dem Turnverein Gefrees mit seinen Mitgliedern und allen Einwohnern von Gefrees die zu einem großen Teil mitgeholfen haben dieses einmalige Event bei uns zu veranstalten sei hier noch einmal herzlich gedankt.

 

 

 

Weitere ausführliche Zeitungsberichte und Bilder zum  Marathon können in der Chronik des Ski-Clubs eingesehen werden.

 

Bei Interesse bitte bei Werner Haberstumpf, Tel. 1448 zwecks Termin melden.